Samstag, 11. Oktober 2008

Durch Adorf nach Hranice/CZ

Gut geträumt erwache ich in den Tag. Morgenmedi, Frühstück ohne Ei.
Bin ruhiger in meinem Körper. Fühle Ruhe und Frieden. Die Servicekraft hier im Haus, oder vielleicht der/die Hausherr/dame haben ein Fabel. Das ganze Zimmer und das Bad ist voller Decken, Deckchen, Kissen etc. Das drückt sich z.B. so aus. Auf einem kleinen runden Beistelltisch liegt eine runde Decke, darüber noch eine eckige. Darauf stehen diverse Dinge, z.B. eine Kerze. Der Kerzenständer steht auf Unterteller, darüber ein Deckchen, darüber der Kerzenständer, darüber ein Deckchen, dann die Kerze. Auf dem nicht genutzen Bett wird ein Kissen stilvoll auf einem Deckchen dekoriert. Beim Frühstück stehen die Marmeladen, Nusspli und der Honig auf 3 kleinen Papierdecken, darunter der Unterteller. Der Mini-Tisch-Mülleimer ist ein ehemaliger Plastikeisbecher aus einer Eisdiele in rosa, steht natürlich auch auf einem Unterteller, dazwischen ein Deckchen, usw.
Seit heute, seitdem ich diese Ruhe, diesen Frieden in mir fühle, wertschätze ich die ganze Mühe, die Liebe, die da rein gesteckt wurde. Die Gaststätte, die mir vorher nur dunkel vorkam... jetzt schätze und sehe ich die Mühe, die Freude der Angestellten, alles schön zu machen - selbst auf der Kasse liegt eine Decke, die vorsichtig entfernt wird, mein Betrag wird eingebucht und nach Benutzung wieder bedeckt. Der Nachbartisch ist liebevoll dekoriert für einen 70. Geburtstag. An jedem Platz stehen 2 ineinander aufgestellte Servietten. Davor liegt eine Süßigkeit. Eine Serviette ist sozusagen eine Erntedankserviette, mit viel Obst drauf in den prächtigsten Farben, die andere hat Obstdesign und eine Geige als Hommage an die Gegend.

Ein gutes Zeichen, daß ich all das sehe.

Auf dem Weg nach Adorf gucken die Quarze, die hier überall zu finden sind, aus der Erde. Sie sehen genauso aus, wie die Quarze, die ich vor Jahren am Nordkapp gefunden hatte. Auf dem schönen Markplatz mit Kirche in Adorf ein neuer Brunnen mit unterschiedlichem Granit aus den drei Gebieten hier, Bayern, Böhmen, Sachsen.

Wegen meiner Blase bin ich superachtsam unterwegs, entlaste den Blasenbereich, und doch sammelt sich etwas neues Wasser in der Blase. Mir kommt die Blase wie ein Geschenk vor. Mein lieber Körper will sein Fleisch schützen, Schlimmeres verhindern und schickt Wundwasser in die Blase. Die Blase hilft mir zu erkennen, das ich noch nicht gut eingetuned bin. Wenn ich das so sehen kann, bin ich da! Hier! Im Moment! Kann das lehrende Geschenk annehmen, mich ausleeren.
Das Wetter ist super, die Sonne wärmt und scheint durch die wunderbaren farbigen Blätter der Bäume und Büsche. Finde sogar zwei kleinste Himbeeren, Blaubeeren.

Finde einen Weg durch Wald und Flur über die grüne Grenze nach Tschechien. Schon 2 km vorher fühle ich mich so wohl von der Ausstrahlung des "Königreiches" Tschechien. Sitze und döse eine Stunde in der Sonne auf einer Anhöhe, schaue zum Ort und zurück über die Berge, zurück nach Sachsenland. Im Ort Hranice kleine Ernüchterung bei "Inbesitznahme" des muffigen Zimmers. Die Pizza nebenan ist dagegen im verrauchten Lokal sensationell.

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