Montag, 15. Dezember 2008

Zen Meister Thich Nhat Hanh

Love is the capacity to take care, to protect, to nourish. If you are not capable of generating that kind of energy toward yourself – if you are not capable of taking care of yourself, of nourishing yourself, of protecting yourself – it is very difficult to take care of another person.

Zen Master Thich Nhat Hanh

Übersetzung
Liebe ist die Fähigkeit für sich selbst zu sorgen, sich zu schützen, sich zu nähren. Wenn Du nicht dazu in der Lage bist, diese Art von Energie für Dich selbst zu nutzen - wenn Du nicht fähig bist, für Dich selbst zu sorgen, Dich selbst zu nähren, Dich selbst zu schützen - ist es sehr schwierig für eine andere Person zu sorgen.

Zen Meister Thich Nhat Hanh

Auf der aktuellen Seite von www.plumvillage.org ist dieses Zitat von Thich Nhat Hanh z.Zt. genannt.
Ich möchte dies gerne mit Euch teilen.
Frohe Zeit
Thomas

Montag, 1. Dezember 2008

14 Tage nach der Rückkehr - Nachklangzeit

Liebe Freunde,
ich bin immer noch in Flensburg und grüße Euch ganz herzlich.

12 Tage hat es gedauert
, die Nachklangzeit. Heißt die Zeit, die es gebraucht hat, nachzuschwingen und damit auch die Zeit und das Erlebte und Geschehene nachzuerleben, nachklingen zu lassen, zu verarbeiten. In den ganzen 12 Tagen hatte ich es ein wenig schwer. Heißt, ich dachte ich sei nicht produktiv genug, so viele Dinge sind doch zu tun, zu erledigen und vor Allem habe ich mich doch vorzubereiten auf meine Zeit als Goldmann (eigentlich wollte ich nach Münster auf die dortigen Weihnachtsmärkte). Aber es ging nicht.
In den letzten Jahren bin ich immer recht beschäftigt. Die Zeit zwischen den Schwerpunktthemen, z.B. zwischen Pilgern und jetzt Goldmann-Aktion nutze ich für Büroarbeiten, diverse Veranstaltungen etc. etc. (Teils treibt mich auch die Sorge oder die weltliche Notwendigkeit nach genügend Geld dazu)
Diesmal habe ich begriffen, daß ich nicht genügend Zeit eingeplant habe für Nachklang. Es einfach nachschwingen zu lassen. Es fällt mir einfach auch schwer, z.B. 12 Tage planmäßig z.B. einfach "Nichts" zu tun. So hatte sich mein Körper-Seele-System ausgedacht, mich daran zu hindern, viel zu machen. Ich war z.B. teils schlecht gelaunt, Menschen in meiner Nähe waren mir manchmal zu viel, irgendwie viel mir alles (produktive) Tun schwer. Ich habe es mir andererseits auch gut gehen lassen, gekocht - was ich unterwegs nur seltens kann - , geschlemmt, Filme geschaut und dabei teils auch übertrieben. Auf jeden Fall habe ich mir nicht so richtig eingestanden, es auch zu genießen, eine Auszeit, eine Nachklangzeit, zu haben.
Jeder Sportler macht nach einer längeren Trainingsphase ein weiteres Training danach, der Körper wird sonst damit nicht fertig. So ähnlich ging es mir dieses Jahr auch erstmals. Mein Körper hat es mir regelrecht zugerufen, und dann habe ich damit angefangen, ab und zu mal wieder ein oder zwei Stunden einfach bewußt nachzupilgern. Sozusagen auszulaufen.
Bis Samstag, da machte es dann plötzlich "klick" und ich sagte mir, wenn es schon so ist wie es ist, warum es dann nicht genießen, anstatt immer Sorgen zu haben, daß ich nicht gut genug bin und nicht mein Pensum erfülle. Ja, und seitdem geht es mir auch besser.
Das habe ich also jetzt gelernt und möchte es versuchen, beim nächsten Mal besser zu machen. Er ist einfach spannend, dieser Prozeß.
Als Goldmann fahre ich dieses Jahr nicht nach Münster, sondern bleibe hier in Flensburg - und vielleicht setze ich sogar meine Engelsflügel auf.
Meine Erfahrungen oder Wünsche, was das Pilgern bewirken soll, werden überarbeitet und erneuert. Dies ist weiterhin ein laufender Prozeß. Ich frage mich, muß ich einen äußeren Erfolg aufweisen. Müssen mich Menschen verstehen, was ich mit der Pilgerschaft bewirken möchte? Muß ich es selbst verstehen? Auf jeden Fall stelle ich fest, es geht tiefer, es erreicht eine tiefere Ebene, ein Verstehen, das teils nicht mehr in Worte zu fassen ist oder in Worte gefaßt werden will. Es ist gut, diese Ebene. Es geht so weit, daß ich darüber nachgedacht habe, ob ich weiterhin meine Eindrücke schildern soll oder ob dies unwichtig ist.
Die ganze Pilgerschaft ist dem Oberbegriff "Frieden" gewidmet. Auf allen Ebenen.
Doch frage ich mich, braucht es einen Begriff. Hindert nicht ein Begriff wie "Frieden" die Offenheit, für alles zu gehen, auch wenn der Begriff "Frieden" es einigermaßen trifft. Hindert nicht der Begriff, oder überhaupt irgendein Begriff, es ganz dem Göttlichen zu überlassen, für was ich da durch Deutschland und unsere Nachbarländer gehe? Muß ich überhaupt wissen, für was ich da gehe?
Und ich mache mir Gedanken über die strukturelle Forsetzung. Ist es nicht sinnvoller, die nächsten 2 Jahre die Strecke fortzusetzen, heißt entlang der Grenzen, diese kreuzend, das ganze Land zu umrunden und freundschaftliche Verwebungen mit unseren Nachbarstaaten zu knüpfen..... Dann könnte ich mich abschließend dazu um das Projekt Buch kümmern und in 2011 die zusätzlichen Wegen gehen, die noch gegangen werden wollen. Speziell würde die zusätzliche Polenpilgerung auch auf 2011 verschoben. In gewisser Weise macht dies einen Sinn. Noch im Prozeß! Smile
Widmung! Diese Pilgerschaft, diese Wanderung, dieses achtsame Gehen widme ich Deutschland und all seinen Nachbarstaaten und der Welt. Dieses Projekt widme ich den Menschen, die in der Gegend wohnen, durch die ich gehe. Dieses Projekt widme ich allen Menschen in diesen Ländern und auf dieser wunderbaren Erde.
Erst vor ein paar Tagen, als ich das erste mal dachte, ich sollte dieses "widmen" auch so benennen, kam es mir etwas komisch vor, es auch den Deutschen, Deutschland zu widmen. Ich kann immer gerne etwas für Andere tun, ich liebe es, doch diesem deutschen Land eine Pilgerschaft zu widmen, löste ein merkwürdiges Gefühl aus. Ein Gefühl was verbunden war mit Hemmung, uns Deutschen so etwas Tolles zu gönnen. Da war so ein Rest von alter Energie, die ich von der Zeit noch so gut kenne, als ich so viele Gefühle über die deutsche Schuld hatte, diese Kraft der Schuld, die über diesem Land und seiner Vergangenheit lag, es so deutlich spüren konnte in mir. Mein ganzes Leben lang hab ich unter dieser alten Schuldlast gelitten, weil ich sie als Schwere wahrgenommen habe, die wir Deutschen mit uns rumtragen, als Volk. Seit etwa 4, 5 Jahren hat sich das mehr und mehr gelöst. Trotzdem tauchte da noch mal diese Erinnerung auf. Ich kann es jetzt so nennen und freue mich riesig darüber: Ich widme diese Pilgerschaft jedem Einzelnen und dem gesamten Volk in diesem wundervollen, wunderschönen Land mit so vielen wundervollen Menschen, mit so einer wundervollen, wunderschönen Natur und und und. Und ich widme es jedem einzelnen Land und seinen Völkern, durch das ich gehe und den Menschen in diesen Ländern, Dänemark und den Dänen, Polen und den Polen, Tschechien und den Tschechen, der Niederlande und den Niederländern, Belgien und den Belgiern, Luxemburg und den Luxenburgern, Frankreich und den Franzosen, der Schweiz und den Schweizern, und Östereich und den Östereichern.
Herzvolle Grüße
Thomas

Montag, 17. November 2008

Wieder daheim

Ich bin wieder in Flensburg angekommen, froh und glücklich, daß ich diese Reise machen durfte, daß ich diese Pilgerzeit hatte, daß alles gut verlaufen ist, es Spaß gemacht hat, all diese Wege zu gehen.
Es ist das 2. Jahr der Friedenspilgerschaft durch Deutschland und alle Nachbarländer - möchte mir angewöhnen, nicht mehr so oft "durch alle angrenzenden Länder" sagen.
Allen UnterstützerInnen möchte ich herzlich danken, die dieses Projekt mittragen.
608 km bei dieser Herbstetappe, etwa 2.690 km bin ich bisher insgeamt in den 2 Jahren gelaufen. Und ich bin noch nicht bei der Hälfte angekommen.
Bei dieser Etappe habe ich viele Menschen getroffen, die nicht an der Oberfläche oder in der Tiefe verstanden haben, was ich da tue. Ein gutes Trainingsfeld für mich, mich dadurch nicht irritieren zu lassen.
Bin sehr zufrieden mit meinem 2. von 5 Ausbildungsjahren, den Erkenntnisssen und dem Tun.
Es geht weiter step by step und insgesamt mit steppps
Eurer
Thomas

Abschluß

11.11.
Göttingen - Seeburg - Bernshausen
12.11.
Bernshausen - Obernfeld - Hilkerode - Kolonnenweg - Silkerode
13.11.
Silkerode - Kolonnenweg - Bartolfelde - Steina - Bad Sachsa - Wieda
14.11.
Wieda - Braunlage - kurzes Stück Kolonnenweg - Schierke
15.11.
Schierke - Brocken 1142m - Kolonnenweg - Bad Harzburg
16.11.
Rückreise mit der Bahn nach Flensburg

Bis Silkerode
hielt noch meine Glücksträhne mit Einladungen, kostenlosen Unterkünften, bei lieben Menschen an. Dann wieder preiswerte Pensionen, Jugendherberge, etc.
Der letzte Tag führte mich im Harz über den Brocken (1142m) und hinab nach Bad Harzburg. Im Naturpark Oberharz gab es viele Schilder, die die Besucher darauf hinwiesen, auf den Wegen zu bleiben und die soooooo wichtige Natur zu schützen, die aus Gras, Tannen und Steinen bestand. Ich empfand das wie ein Hohn, angesichts der Tatsache, wie wir ansonsten mir der Natur umgehen. Viele meiner Wege - ausgesprochene Wanderwege - verliefen zum großen Teil durch Wald und Flur, aber allerseltenst waren es wirklich reine Wanderwege, sondern Wirtschaftswege für Forstwirtschaft oder Landwirtschaft. Der Wald so gut wie immer ein Nutzwald. Das Land so gut wie immer bewirtschaftet und bepflügt. Wo gibt es schon wirkliche Nur-Natur? Selbst die Tiere, die noch in unserer Natur leben, werden systematisch reduziert oder abgeballert. So viele Hochsitze von Förstern habe ich gesehen, und viel, viel, viel weniger Tiere als zum Beispiel in Polen. Die paar Rehe, die noch übrig sind, die paar Wildscheine die noch übrig sind, die paar Hasen, die noch übrig sind...... An der bayrisch-thüringischen Grenze sind auf dem alten Todesstreifen so viele Hochsitze aufgebaut, daß es ein Leichtes wäre, die deutsch-deutsche Grenze wieder zu bewachen, da fast lückenlos. Das passiert ja auch an manchen Tagen für die Tiere......
Es war ein Nebeltag, mit manchmal ein bischen Sonnenscheinversuchen. Kurz vor dem Gipfel wunderte ich mich über keinen Regenbogen, obwohl die Sonne volle Kanne in die sich öffnenden Nebel/Wolkenschwaden hineinschien.
Oben auf dem Gipfel alles total vernebelt. So bin ich erst mal in eine Imbissstube hinein. Am Eingang begrüßte mich ein Schild "Der Verzehr von Speisen und Getränken ist in unserem Restaurant nicht gestattet." Es gab Pommes Majo, die lecker aussah, lecker schmeckte, aber trotzdem irgendwie etwas merkwürdig roch. Auch der ewig wieder aufsteigende Brockenbesteiger aus der Gegend, der schon über 5500x diese Tour gemacht hatte (stand vor 2 Tagen in der Zeitung) war anwesend und kannte wohl irgendwie fast alle.
Der Brocken ist übrigens der einzige Berg weltweit, dessen Gipfel man aus politischen Gründen nicht besteigen durfte - 28 Jahre lang.
Ich wechselte das Lokal. Neben dem Hoteleingang befand sich ein "Touristensaal". Mir schwante nichts Gutes, aber ich ging trotzdem hinein, wollte noch einen Tee. Ein Schild begrüßte mich "Der Verzehr von Speisen und Getränken ist in unserem Restaurant verboten". Selbstbedienungslokal. Die gläsernen Theken waren so hoch gebaut, daß ich den Eindruck hatte, das Personal wolle sich hinter ihnen verstecken, oder gar einen Schutzwall aufbauen. Die Kassiererinnen machten für mich auch den Eindruck, daß es hier offensichtlich oft nur vor Besteigern des Brocken wimmelt. Eine gewisse Genervtheit konnte ich ihren Blicken und Verhalten entnehmen.
Ich setzte mich mit meinem Tee und schaute so in die Runde. An der ersten Wand entdeckte ich ein Schild "Der Verzehr von Speisen und Getränken ist in unserem Restaurant verboten", ich schwenkte meinen Blick zu einen anderen Wand, die mit den ganzen Fenstern. Zwischen den Fenstern auf jedem Zwischenraum Schilder "Der Verzehr ..... Jetzt packte mich die Wut. Nicht das ich sie ausagieren musste, ich konnte aber deutlich ihr Kraftpotential fühlen. Überall waren diese Schilder...... nirgends konnte ich meinen Blick ruhen lassen, auf etwas Schönem. Die Stühle fand ich noch ganz nett. Holzstühle mit schwarzer Lehne, die eine Aussparung hatte, die mit gutem Willen als Herzen interpretiert werden konnten oder die Form eines Würstchens.
Die Wut blieb.
Auch draußen, es war immer noch supersehr neblig, konnte ich mich kaum orientieren. Superkleine eingezäunte Naturstückchen wurden hier präsentiert, mit Gras und Steinen und mit dem nötigen Schild, doch bitte nicht die wertvolle Natur zu zerstören.
Auf einem Kolonnenweg ging ich den Berg schließlich hinunter.
Ausschließlich nette, freundlich lächelnde oder lachende Menschen grüßten mich.
Nach einer Weile begriff ich, dass diese Schilder zwar alle neu sind, aber letztendlich doch nur darauf hinweisen, was hier alles mal verboten war, selbst das auf den Berg gehen, und irgendwie diese Kraft der Verbote sich energetisch noch zeigt in den jetzt neuen Schildern. Meine steppps gingen mit der Wut.
Nach weiteren 10 km kam ich durch einen sehr schönen Wald mit Buchenbäume - es gab einen Hinweis - die sind schon bis zu 150 Jahren alt und alles ist völlig natürlich - unverändert - der Natur überlassen. Ich konnte es nicht so richtig glauben, aber es gab einige umgefallene Bäume, die vor sich hingammeln durften. Der Weg durch diesen Wald wurde auf jeden Fall 1907 angelegt. An einer Stelle, ein kleiner Wall, aus dem 2 Buchen, erst Richtung Weg herausgewachsen waren, dann steil nach oben, war ich so begeistert über die Schönheit dieser beiden Buchen, das ich vor Freude lachen und glucksen mußte. Auch hatten die eine so schöne Ausstrahlung. Ich setzte mich zwischen die Beiden und hatte ein kleines Picknick mit dem letzten Proviant, was ich noch bei mir hatte. Als ich wieder aufstand - die Buchen hatten mir den letzten Rest der Wut genommen. Ich dankte ihnen und ging.

Montag, 10. November 2008

Göttingen

10.11.
Hermannrode - Rosdorf - Göttingen
Alles ist irgendwie anders.
Das Wetter hat sich geändert. Es ist nicht mehr neblig und vor allem fast windstill, sondern es weht ein angenehmer, nicht zu kalter und teils kräftiger Herbstwind.
Hab das Gefühl, ich bin wieder in Norddeutschland, mit Verlassen von Hessen und hineinpilgern in Niedersachsen. Natürlich ist es hier noch nicht ganz flach, bin aber fast den ganzen Tag in der Ebene gelauben, entland der Leine.
Wie gestern schon erwähnt, habe ich plötzlich mehrere Übernachtungsmöglichkeiten hintereinander, bei Verwandten, Bekannten, Freunden oder Menschen, die ich gar nicht kenne.

Und es scheint so, daß ich in dieser Woche noch auf dem Brocken im Harz sein werde - und wieder hinunter, als Abschluß der Herbstetappe. Das hätte ich gar nicht für möglich gehalten, als ich in Klingenthal vor etwa 5 Wochen startete.
Grüße an Euch alle

Sonntag, 9. November 2008

Gute Aussichten

Bin noch in Hermannsrode. Am Abend hat sich Hilfe bezüglich der Quartierfindung durch Georg, Max und Kathrin eingestellt. So wie ich das auf der bisherigen Route im Herbst gerne schön öfter gehabt hätte, habe ich nun wahrscheinlich schon für die nächsten 3 Nächte ein Quartier über Empfehlung. Toll toll.

Samstag, 8. November 2008

Schnelle Tour

6.11.
Eisenach - Hörschel - entlang dem Kollonnenweg bis nach Ifta - Rittmannshausen - Röhrda
7.11.
Röhrda - Eschwege - Jestädt - Albungen - Kleinvach
8.11.
Kleinvach - Bad Soden-Allendorf - Lindewerra - Kollonnenweg bis Eichenberg - Hermannrode

Aus unerfindlichen Gründen bin ich nun schon 3 Tage hintereinander immer bis lange nach dem Einbrechen der Dunkelheit gelaufen. Heute allerdings mit toller Mondscheinbeleuchtung.
Nur einen kleinen Abschnitt wollte ich von Eisenach bis Ifta laufen, doch dann fing alles an. Schon am frühen Nachmittag wollte ich ein Quartier suchen. Schliesslich landete ich noch viel Prozedere 4 Orte weiter in einer Pension.
Auch in Eschwege fragte ich schon früh am Tag nach einem Quartier, Puppenspiel- und Ausstellungen - alles ausgebucht. Schließlich kam ich 12 km weiter nördlich an der Werra in Kleinvach an.
Heute dann alles mehr oder weniger geplant. Georg aus Hermannrode hatte mich eingeladen, ggf. auch von unterwegs abgeholt, falls ich es nicht bis hierher geschafft hätte.
Alles in Allem bin ich sehr zufrieden. Meinen Füßen, meinem Körper geht es gut.
Vor 2 Tagen in der Dunkelheit auf irgendso einem Radweg, noch 6 km zu gehen, meine Füße meldeten sich schon. Ich sagte so zu mir, "stell Dir doch einfach mal vor, dies wäre Deine letzte Zeit, in der Du laufen könntest und versuch jetzt jeden Schritt zu genießen." Es folgte ein Highlight von achtsamer Zeit - zu untersuchen, wie alles funktioniert - zu fühlen, was schmerzt, und es dabei zu genießen - zu fühlen, wie meine Bewegung funktioniert......
Unterwegs gibt es viele Denkmäler, errichtet von Bürgern, Initiativen, Gemeinden....
zum Thema Wiedervereinigung, Einheit, Vaterland, Freiheit.....
ein paar wirklich schöne habe ich in den letzten Tagen gesehen:
- eins in der Nähe von Ifta, Deutschlands Umrisse aus Stahl, halb noch getrennt in Ost und West, halb schon zusammengewachsen
- einige km weiter ein Baumkreuz. Menschen, Künstler, Wirtschaft, Städte, Thüringen und Hessen haben so ziemlich genau in der Mitte Deutschlands angefangen Baumalleen zu pflanzen, nach Nord und Süd auf dem alten Grenzstreifen, nach Ost und West entlang einer Bundesstraße nach Eisenach und Kassel, vieles ist schon fertig, z.B. der Weg nach Eisenach, doch wird jedes Jahr weitergeplanzt

Die Blätter haben heute so wunderschön ausgesehen. Habe viele aufgesammelt und in meine Geldbörse zum plätten gelegt. Wunderwerke .....

Morgen ist der 9.11. / 19. Jahrestag des Mauerfalls
Herzgrüße
Thomas

Dienstag, 4. November 2008

Eisenach

2.11.
Heringen - Dankmarkshausen - Berka - Oberellen
3.11.
Oberellen - Wartburg Lutherstube - Eisenach

Bemerkenswert finde ich, daß ich nicht sehr häufig das Gefühl habe, die Menschen verstehen, was ich hier mache. So mag es natürlich daran liegen, das ich mich nicht richtig ausdrücke, oder ich gerade denen begegne, die es nicht verstehen, oder ....
Allerdings ist es so, daß ich es darunter nicht leide, sondern es inzwischen eher als Training verstehe. Ich verstehe mich ja in einer Art Ausbildung ..... und was will ich denn erst mal sagen, wenn ich 2 oder 3 Monate durch ein Land laufe, in dem ich gar kein Verständnis für mein Tun erzeugen kann.
Vor 2 Tagen in Heringen fühlte ich mich dann mal richtig verstanden, ohne daß ich mich großartig erklären mußte. Dem Wirt erzählte ich von dem Projekt, auch, daß es im nächsten Frühjahr eine zusätzliche Pilgerei gibt, die ich den Polen widme, die nach dem zweiten Weltkrieg aus der Ukraine umgesiedelt wurden. Hierzu bemerkte, ich sollte mal nicht das Leid und all die Traumata der Deutschen vergessen, die auch umgesiedelt oder geflohen sind und solle dies doch bitte bei meinem Projekt berücksichtigen.
Auf jeden Fall hat es mir gut getan, daß mich jemand verstanden hat, trainiere weiter, nicht von Urteilen oder Verstehen Anderer abhängig zu sein.
Gestern bin ich auf der Wartburg bei Eisenach in der LutherStube gewesen. Hab ein wenig die Atmosphäre geschnuppert unter der Luther 1521/22 innerhalb von 3 Monaten das Neue Testament übersetzt hat. Später kam ich an dem Gymnasium vorbei, wo Luther schon Schüler war, später Bach.
Beeindruckend ist der Geist der "alten Deutschen", den ich in dieser Gegend wahrnehmen kann. Und Eisenach tut Einiges dazu, diesen zu bewahren. Mit dieser Gegend meine ich aber sowas wie die Gegend Sachsen - Thüringen, wo z.B. auch Goethe wirkte. Mal sehen, was sich aus diesem Gefühl entwickelt.

Samstag, 1. November 2008

31.10.
Tann - Geisa - Point Alpha Grenzmuseum - entlang der Ex-Grenze - Buttlar - Mansbach
1.11.
Mansbach - Unterbreizbach - Vacha - alter Handelsweg, entlang der Ex-Grenze auf Westseite - Heringen

Heute nur Stichpunkthaft
Schnee überstanden, laufe weiter in Sandalen
Ex DDR Grenze war 1.373 km lang
Beeindruckt hat mich, daß die Sowiets und Amis sich immer an der Grenze gegenüberstanden, aber nie miteinander geredet haben. Eigentlich die besten Voraussetzungen für ein Schweige-Retreat, die hatten aber wohl andere Absichten.
Diese Gegend ist geprägt durch Kali-Werke und Fachwerkhäuser.
Heute habe ich auf dem alten Handelsweg einige umgefallene Bäume gesehen, das kann nur von der Last des Schnees von vor 3 Tagen gewegen sein. Die sind einfach so umgekippelt.
Hab heute auch endlich mal wieder in der Sonne gelegen. Göttlich.

Donnerstag, 30. Oktober 2008

Vor ein paar Tagen auf dem Weg nach Fladungen

Fast den ganzen Tag ging ich über Lochbeton-Platten, smile.
Eine Abkürzung schlug fehl, wegen zuviel und meterhohen Gestrüpp und umgefallener Bäume.
Auf dem letzten Stück zu meinem Tageszielort ging ich durch den Wald und erblickte einen wunderschönen Buchenbaum, der doch tatsächlich noch ganz grüne Blätter hatte. Der Baum streckte sie mir quasi hin und ich sagte so zu ihm: "Wieso hast Du denn noch so grüne Blätter? Wie hast Du das geschafft" und liebkoste nahezu jedes seiner einzelnen seiner Zweige, berührte die grünen Blätter. Die Blätter sind fast noch so zart wie im Frühling.
Irgendwie verstand mich dieser Baum. Auch wenn mich die Menschen in der Gegend und mein Vorhaben nicht so wirklich verstanden, der Baum verstand mich und ich erhielt einen Schwall von Wohlwollen und Verstehensgefühl von dieser Buche. Ich würdige dies, denke so vor mich hin "Soweit ist es jetzt schon mit Dir gekommen, jetzt unterhalte ich mich schon mit Bäumen" und willkomme dieses Gefühl und das Wissen, das dieser Baum, die Natur, mich versteht, würdigt und wahrnimmt. Ich bin ganz gerührt und mir wird ganz wohlig. Gehe weiter.
Nach ein paar Schritten drehe ich mich um, schaue zu dem Baum, nähere mich noch einmal, setze mich auf den Weg, fast unter den Baum, meinen Rucksack als Unterlage.
- Und frage mich, "wer hat mir jetzt diese Info geschickt?".
Der Baum, oder Wesen, vielleicht Zwerge die hier wohnen....
ich bedauere, diese Wesen nicht sehen zu können.... doch ich vermute Zwerge - ich singe dem Baum ein kleines Ständchen..........

Schnee in Tann

Ja, es schneit!!!!!!!!!!!!!!
Ich liebe Schnee!!!!!!!!!!!!!
Doch in Sandalen??????????????
Erst wollte ich Schuhe kaufen, doch ab morgen soll es wieder trocken sein.

Wegstrecken von 23.10.-29.10.08

23.10.
Bad Rodach - kleiner Teil Lochbeton-Strecke - Westhausen - Gompertshausen - Alsleben
24.10.
Alsleben - Bad Königshofen - Irmelshausen
25.10.
Irlemshausen - Behrungen - Berkach - Lochbeton-Strecke bis nach Henneberg
26.10.
Henneberg - Lochbeton-Strecke bis Oberfilke - Fladungen
28.10.
Fladungen - Falkenheim
29.10.
Falkenheim - Lochbeton-Strecke bis Dippach - Tann

Lochbeton Patrouillenweg

Hab mal wieder endlich einen Internetzugang und dazu die passende Schreibstimmung.
Inzwischen habe ich meine Himmelsrichtung gewechselt. Bin seit ein paar Tagen überwiegend nach Norden unterwegs, natürlich weiterhin der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze folgend.
Und der Patrouillenweg hat es mir angetan. Die Lochbeton - Kontrollstrecke der DDR-Grenzbeamten ist häufig, so oft es geht, mein Weg. Es fühlt sich einfach so richtig an, genau darauf zu gehen, auch wenn ich durch die Löcher in der Betonstrecke hin und wieder etwas umknicke.
Inzwischen habe ich in der Nähe von Behrungen in einem Freilandmuseum mich noch mal kundig gemacht, wie die Grenze genau aussah. Bisher sah ich den Lochbeton-Weg als einen Kontrollstreifen, der aus Ostzonen-Sicht vor den Grenzanlagen lag, aus Westzonen-Sicht hinter den DDR-Grenzanlagen. Aber so ist es gar nicht.
Verschiedene Zäune und Sperrvorrichtungen ließen die Grenze unpassierbar werden, incl. Selbstschußanlagen, oder davor Minen und eine KFZ Grabensperre, Wachtürme unterschiedlicher Kategorie.... und genau in der Mitte lag dieser Patrouillenweg. Jetzt ist quasi nur noch der Lochbeton-Weg übergeblieben, der ganze Rest ist abgebaut, und an der Vegetation ist deutlich zu erkennen, wo vorher der bis zu 500 Meter breite Grenzstreifen durch das Land lief.
Oft ist der Weg begehbar, teils in den Karten eingezeichnet, so gut wie nie als Wanderweg genutzt, teilweise aber auch zugewuchert.
Gestern habe ich so einen zugewucherten Weg erwischt, nachdem die ersten 7 km leicht begehbar waren. Ich habe mich dann durch Wald und Gebüsch gekämpft. Etwas mulmig war mir zwischenzeitlich auch, da der Grenzstreifen ja auch mal vermint war. Besonders deshalb, weil in dem Gebiet des Freilandmuseums bei Behrungen in 2001 ein 10jähriger Junge eine voll funktionsfähige Mine entdeckt hatte, dies meldete... und diese dann fachgerecht entschärft wurde. So habe ich ein bisschen Schiss gehabt, zwischendurch, gehofft, daß der Kampfmitterräumdienst, der alle Gebiete nach der Wende sehr sehr gründlich durchgesucht hat, wirklich gute Arbeit gemacht hat. Es ist auf jeden Fall, wie aus dem Fall des Jungen in 2001 erkennbar, nicht 100%ig ausgeschlossen, daß dort noch irgendwelche Minen entdeckt werden könnten. In einem Dorf habe ich sogar ein Plakat gesehen, welche Minen verwendet wurden und bei Fund sofort gemeldet werden sollen. Auf jeden Fall habe ich mich dann wieder auf mein achtsames Gehen besonnen und sofort verschwand die anfängliche Angst, oder besser gesagt das Unbehagen. Mitten im Wald stand dann an einer Stelle eine alte BotonGrenzsäule. Die hatte 3 Markierungen, die fast aussahen, wie ein lächendes schwarz-rot-goldenes Gesicht.
Gedanken, die ich während des Gehens auf dem Lochbeton-Weg habe:
Was sind Grenzen überhaupt? Warum bauen Menschen Grenzen? Warum dürfen andere Menschen nicht über diese gehen? Warum werden Menschen in einem Land "eingesperrt"? Ich denke an die Menschen, die in Nord- und Südkorea wohnen, an die Grenze dort.
Ich denke an die Menschen, die in Mexiko und USA an einer sehr bewachten Grenze wohnen. Ich denke an die Menschen in Israel und Palestina....
Ich denke an die Menschen in Afrika und die, die nicht genug zu Essen haben in der Welt.
Ich nehme sie mit auf den Weg und hoffe auf bessere Zeiten.
Dass wir Menschen in einer grenzenlosen Welt, halt einer Welt, frei dahin gehen oder reisen zu dürfen, wohin wir wollen (egal aus welchem Land kommend).
Ich werde noch viele weitere km auf der Grenze, auf den ehemaligen Kontrollwegen zurücklegen dürfen... zumindest ist dies geplant.
Und.... gestern Abend fiel mir ein.... jeder dieser Schritte wird einmalig sein....wahrscheinlich werde ich da nicht noch einmal langlaufen....ein weiterer Grund dies in Achtsamkeit zu tun.
In diesem Sinne
Thomas

Dienstag, 21. Oktober 2008

Bad Rodach und Pilgerzeit-Verlängerung

Etappe 19.10.
Sonneberg über Patroullienweg der Ex-Grenze bis Fischbach, Froschgrundteich, Neukirchen
Etappe 20.10.
Neukirchen, Grattstadt, Heldritt, Bad Rodach

Das achtsame Gehen auf den löchrigen Betonplatten entlang der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze. Mit der Absicht für Frieden und der Transformation von altem Schmerz. Mit den Gedanken, daß nirgendwo auf dieser Erde Menschen anderen Menschen vorschreiben mögen, wo sie hinzugehen haben oder nicht. Meditation und Gebet auf einem der Hochsitze.
Das Gehen auf diesem Grenzplatten-Weg wird mich weiterhin immer wieder begleiten und tut richtig gut, heißt der Prozeß ist gut und richtig, und das fühlt sich gut an.

Die Blätter dieses Herbstes.
Manchmal beobachte ich einfach, heißt z.B. gestern Morgen, nach dem Nachfrost und bei Windstille und blauem Himmel, einen Ahornbaum. Ein Blatt nach dem anderen fällt zu Boden. Jedes dieser Blätter ist im Frühjahr aus einer Knospe entstanden, hat sich entfaltet und ist in die Welt gekommen, den Sommer über in grüner Farbe am Baum verbracht, den Baum mit genährt. Der Wind hat es hin und her geweht, die Sonne hat es beschienen, der Regen genäßt.... Tiere, wie Spinnen, Käfer, Bienen, Läuse, Ameisen.... haben es besucht. Dann, jetzt im Herbst, zum Ende seines Lebens, hat es sich verfärbt, ist gelb geworden, langsam hat sich der Stiel vom Baum gelockert, bis zu diesem Moment, wo ich dort vorbeikomme, löst es sich gänzlich und fällt wedelnd zu Boden. Der einzige Flug, den dieses Blatt in seinem Leben unternimmt. Abgestorben wird es nun auf der Erde ganz wieder zur Erde werden, mit seinem Dung die Erde nähren.
Im Übertragen Sinne als Spiegel für unser Leben. Welche Schönheit doch in dem Ableben beinhaltet ist und in dem Prozeß dahin.
Anderer Ort. An einem Waldrand fallen durch eine Windboe hunderte Blätter von einem Baum. Als ich dies erblicke, habe ich zuerst den Eindruck von Goldregen, der auf die Erde niederfällt.

PilgerVerlängerung
Ich werde meine Etappe bis maximal zum 16.11.08 verlängern. Jede/r ist weiterhin herzlich eingeladen mitzupilgern. Mehr unter Link Mitpilgern.

Ich sende jedem Leser herzliche glücklich PilgerSegensGrüße
Thomas

Samstag, 18. Oktober 2008

Sonneberg/Thüringen

Tour am 17.10. von Grumbach über Tschirn, Rappoltsgrün, Teuschritz, Wickendorf, Marienroth, Eila, Pressig, Weilitsch, an der Ex-Grenze entlang über den Mönchsberg querfeldein nach Sonneberg. Insgesamt sage und schreibe 39 km!!!
Das ist mein absoluter Wegerekord zu Fuß. Aufgrund des kühlen und teils nassen Wetters konnte ich keine Pausen machen, bin dann immer weitergegangen. Meine Gastgeber in Sonneberg wußten schon gestern Mittag, daß ich einen Tag eher eintreffe (geplant war Samstag abends) - ich weiß nicht, ob ich das schon selbst zu dem Zeitpunkt gedacht hatte. Und es lief sich fantastisch einfach. Ich war noch ganz erfrischt, als ich am Freitag Abend um 20:30 in Sonneberg ankam, nach geschlagenen 12Stunden pilgern. Offensichtlich haben mich meine Gastgeber irgendwie angesaugt. Smile.
Zudem bin ich auch mal wieder richtig froh, privat aufgenommen zu werden.
Besonderes Highlight war der vorabendliche Gang entlang der ehemaligen Grenze zwischen Weilitsch und Heinersdorf, direkt auf dem ehemaligen Patroullienstreifen der damaligen "Grenzschützer". Auf den Betonplatten verspürte ich eine tiefe Wut in mir aufsteigen. Wut über Menschen, die anderen Menschen vorschreiben, wo sie nicht sein dürfen. So konkret natürlich erst recht, von einem Dorf zum Anderen nebendran. Beidseitig. Und das betrifft natürlich auch jetzt noch vorhandene Grenzen auf dieser Erde, wo es genauso passiert. Damit meine ich nicht nur z.B. Süd- und Nordkorea, sondern auch die Länder der 1. und 3. Welt.
In dem Moment konnte ich die Wut sehr gut dafür nutzen, meinen Weg den Berg rauf zu nehmen, nach mindestens schon 25 km.
Diese Kontrollwege werde ich weiterhin hier und da aufsuchen und "bearbeiten"!!!! Ich freu mich schon darauf.
Ralf und Jutta, meine Gastgeber mit den Kindern Lukas, Jonas und Bertram, haben mich gestern auch schon ein wenig aufgeklärt über die verschiedenen Sperrzonen vor der Grenze. Darüber werde ich die beiden heute Nachmittag noch mal speziell befragen.
Danke für alle Eure Unterstützung und Hilfe
Thomas

Donnerstag, 16. Oktober 2008

Inzwischen auf dem Rennsteig

Liebe Leser,
ich grüße erst mal ganz herzlich. Hab ein paar wundervolle Tage hinter mir, einen - mal wieder - Pausentag, und heute einen Regentag.
Bin z.Zt. in Grumbach auf dem bayrisch-thüringischen Rennsteig.
Meine Route seit Hof am 12./13.10. über Joditz (kleines Örtchen Richtung Hirschberg) an der sächsischen Saale, dort der Pausentag am 14.10., dann weiter nach Blankenstein, Rennsteigbeginn bis Schlegel 15.10. und heute Ankunft in Grumbach 16.10.
Die Strecke von 26 km aus Tschechien nach Hof und der Morgen in Hof mit allerlei Besorgungen, Zeitungsinterview, Wandekarten kaufen, und die km nach Joditz hatten mich mehr geschlaucht, als ich vermutet hätte. Es folgte eine Nacht, in der ich nur geschwitzt habe, wenig schlief, mich vor umherschwirrenden Mücken versucht habe zu schützen und doch gestochen wurde, sogar in die Lippe. Die schwoll darauf immens an, so daß ich am nächsten Morgen richtiggehend entstellt aussah. Die nicht richtige Dosierung meiner Krafteinteilung machte den Pausentag dann nötig, zu meiner Überraschung. Komme mir schon fast so vor, als würde ich fast nur Pause machen, sagt zumindest mein Kopf. (Allerdings doch schon 112 km zurückgelegt)
Als ich dann heute morgen erst mal nicht weiter konnte, weil es so geregnet hat...... auf jeden Fall bin ich dann doch noch aufgebrochen und das Gehen durch den Regen war auch irgendwie schön. Die Blätter so schön glänzend goldgelb nass, das Moos so wunderschön grün.
Ich arbeite weiterhin daran, meinen inneren Frieden zu finden, diesen Wettstreit zwischen Kopf und Körper aufzugeben. Alles so anzunehmen, wie es kommt. Alles hat seinen Sinn und seine Berechtigung.
Übermorgen bin ich in Sonneberg eingeladen - so warten zwei recht lange Etappen auf mich. Den Besuch in Sonneberg habe ich schon einmal verschoben, kann dies nicht noch einmal tun, sagt mein Kopf. Mein Kopf stellt immer recht hohe Anforderungen an mich. Er ist machmal auch der Antreiber, auch im positiven Sinne. Doch das ist hier nicht mein Auftrag. Mein Auftrag ist es, für den Frieden zu pilgern. Also möglichst auch den Frieden in mir zu haben, wenn ich pilgere.
Mache mir trotzdem keine Sorgen, das ist einfach der Prozeß, in dem ich mich gerade befinde, und es ist schon gut so.
Gestern auf den Rennsteig, ein alter Botenweg für Reiter und Wanderer, einzubiegen war schon etwas wirklich Besonderes. Einmal weil historisch bedeutsam (von Blankenstein bis Hörschel 168 km lang) aber auch, weil von so vielen Leuten begangen, einst und heute und so fantastisch gut ausgeschildert, da brauche ich fast schon keine Karte mehr. Das ist einfach erholsam. Inzwischen sind es mir fast schon wieder zu viele Leute, schmunzel. Aber morgen muss ich ihn ja auch schon wieder verlasse, Richtung Sonneberg.
Die Ex-innerdeutsche Grenze fällt schon fast nicht mehr auf (ist aber etwas voreilig, da ich davon noch nich so viel gesehen habe). Manchmal treffe ich Menschen, die mir Geschichten aus "alten Zeiten" erzählen und natürlich gleich up to date die passenden Geschichten aus dem Heute ergänzen.
Wahrscheinlich werde ich meine Pilgerreise verlängern, bis in den November hinein, aber dazu mehr in ein paar Tagen.
Ich grüße Euch alle
Thomas

Montag, 13. Oktober 2008

Hof

Es ist supergutes Wetter hier und deshalb nur ein superkurzer Eintrag.

Ich war gerade bei der Zeitung in Hof und mal wieder wurde ich gefragt, warum ich denn meine, dass diese Friedenspilgerreise auch für andere von Nutzen sein kann. Bei öffentlichen Stellen bin ich immer wieder gehemmt, mich frei zu äußern, bzw. mit einfachen Worten, die jeder versteht, zu formulieren, wie ich es meine; wie es funktioniert. Wenn mir Skeptik entgegenkommt, fühle ich mich schon einfach deswegen gehemmt, weil ich den Eindruck habe, mit meinen Äußerungen kann ich das Verständnis für die Wirkungsweise von Friedenarbeit und Friedenspilgern auch nicht von jetzt auf gleich erklären, sondern müsse länger ausholen.
Ich werde dies mit auf den Weg nehmen, schliesslich will ich mich in Zukunft leicht verständlich und plausibel äußern....

Samstag, 11. Oktober 2008

Durch Adorf nach Hranice/CZ

Gut geträumt erwache ich in den Tag. Morgenmedi, Frühstück ohne Ei.
Bin ruhiger in meinem Körper. Fühle Ruhe und Frieden. Die Servicekraft hier im Haus, oder vielleicht der/die Hausherr/dame haben ein Fabel. Das ganze Zimmer und das Bad ist voller Decken, Deckchen, Kissen etc. Das drückt sich z.B. so aus. Auf einem kleinen runden Beistelltisch liegt eine runde Decke, darüber noch eine eckige. Darauf stehen diverse Dinge, z.B. eine Kerze. Der Kerzenständer steht auf Unterteller, darüber ein Deckchen, darüber der Kerzenständer, darüber ein Deckchen, dann die Kerze. Auf dem nicht genutzen Bett wird ein Kissen stilvoll auf einem Deckchen dekoriert. Beim Frühstück stehen die Marmeladen, Nusspli und der Honig auf 3 kleinen Papierdecken, darunter der Unterteller. Der Mini-Tisch-Mülleimer ist ein ehemaliger Plastikeisbecher aus einer Eisdiele in rosa, steht natürlich auch auf einem Unterteller, dazwischen ein Deckchen, usw.
Seit heute, seitdem ich diese Ruhe, diesen Frieden in mir fühle, wertschätze ich die ganze Mühe, die Liebe, die da rein gesteckt wurde. Die Gaststätte, die mir vorher nur dunkel vorkam... jetzt schätze und sehe ich die Mühe, die Freude der Angestellten, alles schön zu machen - selbst auf der Kasse liegt eine Decke, die vorsichtig entfernt wird, mein Betrag wird eingebucht und nach Benutzung wieder bedeckt. Der Nachbartisch ist liebevoll dekoriert für einen 70. Geburtstag. An jedem Platz stehen 2 ineinander aufgestellte Servietten. Davor liegt eine Süßigkeit. Eine Serviette ist sozusagen eine Erntedankserviette, mit viel Obst drauf in den prächtigsten Farben, die andere hat Obstdesign und eine Geige als Hommage an die Gegend.

Ein gutes Zeichen, daß ich all das sehe.

Auf dem Weg nach Adorf gucken die Quarze, die hier überall zu finden sind, aus der Erde. Sie sehen genauso aus, wie die Quarze, die ich vor Jahren am Nordkapp gefunden hatte. Auf dem schönen Markplatz mit Kirche in Adorf ein neuer Brunnen mit unterschiedlichem Granit aus den drei Gebieten hier, Bayern, Böhmen, Sachsen.

Wegen meiner Blase bin ich superachtsam unterwegs, entlaste den Blasenbereich, und doch sammelt sich etwas neues Wasser in der Blase. Mir kommt die Blase wie ein Geschenk vor. Mein lieber Körper will sein Fleisch schützen, Schlimmeres verhindern und schickt Wundwasser in die Blase. Die Blase hilft mir zu erkennen, das ich noch nicht gut eingetuned bin. Wenn ich das so sehen kann, bin ich da! Hier! Im Moment! Kann das lehrende Geschenk annehmen, mich ausleeren.
Das Wetter ist super, die Sonne wärmt und scheint durch die wunderbaren farbigen Blätter der Bäume und Büsche. Finde sogar zwei kleinste Himbeeren, Blaubeeren.

Finde einen Weg durch Wald und Flur über die grüne Grenze nach Tschechien. Schon 2 km vorher fühle ich mich so wohl von der Ausstrahlung des "Königreiches" Tschechien. Sitze und döse eine Stunde in der Sonne auf einer Anhöhe, schaue zum Ort und zurück über die Berge, zurück nach Sachsenland. Im Ort Hranice kleine Ernüchterung bei "Inbesitznahme" des muffigen Zimmers. Die Pizza nebenan ist dagegen im verrauchten Lokal sensationell.

Freitag, 10. Oktober 2008

Markneukirchen erneut Pausentag

Hi, einen Tag bin ich nun gelaufen. Und nun schon wieder ein Pausentag :-) ???
Bin gestern etwa 20 km gelaufen, von Klingenthal nach Markneukirchen. Der Herbst ist ein wunderbares Ereignis und die Natur so wunderschön, all die Farben beeindrucken. Von rot zu braun, von gelb zu allen Schattierungen von grün. Manchmal ist es so schön, da treibt es mir die Tränen in die Augen vor lauter Schönheitsgenuß.
Wenn ein Baum so wundervoll leuchtet in Gelb. Wenn ein Anderer so herrlich hellgrün und gelb kombiniert, wenn eine riesige Rotbuche nur noch einen roten belaubten Ast hat, alle anderen Blätter von gelb bis braun gefärbt sind......
Um die Täler herum sind die Berge hier noch so bis 700-800 Meter hoch.

Das Laufen ging sehr gut gestern, obwohl mein Rucksack wegen vieler Proviantvorräte, u.a. mitbebrachte Äpfel aus meinem Elternhaus, noch reichlich schwer ist.
In diesen "Trecking"-Sandalen war, bin ich noch keine weite Strecke gelaufen. Gegen Nachmittag zog sich die Wolkendecke ein wenig zu, so daß ich mir früh ein Quartier gesucht habe, später dann wieder in einem Hotel gelandet bin. Die letzten 2 km merkte ich schon ein wenig unter den Füßen, war dann aber doch ziemlich überrascht, als ich abends bei der Inspektion meiner Füße eine ordentliche Blase zwischen großer Zehe und Ballen fand.
Meine Füße sind ein genauer Anzeiger für Unstimmigkeiten und so interpretiere ich die Blase als Resultat als nicht achtsam genug gegangen.
Stand dann heute morgen vor der Entscheidung, weitergehen und das Risiko weiteren Leidens einfangen oder einen Tag pausieren. Mein Kopf wollte auf der einen Seite wirklich weitergehen - hab ja nur so wenig Tage (knapp 3 Wochen) diesmal, doch glücklicherweise hat er eingesehen.... Ich möchte ja schließlich Friedenspilgern...!!! So muß ich selbstverständlich auch die Sprache meines Körpers berücksichtigen.

Ein kleinen Erdbeben heute morgen ließ auch das Haus etwas zittern.

So inspiziere ich gerade Markneukirchen. Eine Sängerin, der ich begegnete, deutete gleich an, wie schwer es hier wirtschaftlich ist, etwas zu machen. Ein Pommesbudenbesitzer war ganz erstaunt, als ich fragte, wieviel die Majonaise zur Pommes kostet (ist doch selbstverständlich, daß die incl. ist - aha). Eine Buchhändlerin wußte nicht genau, ob es hier ein Internet-Cafe gibt und schickte mich doch zur rechten Ecke, wo ich jetzt sitze.
Musikinstumente werden hier seit Generationen hergestellt. Holz- und Metallblasinstrumente, Perkussion, Geigenbogenbauer..... Enttäuschung, wie in Klingenthal kann ich hier nicht so deutlich fühlen; partiell Sorgen, die sich die Menschen machen.
Einen Gedenkstein hab ich im Ort gefunden. Vom 7.-9.10.1989 gab es Stille-Demos gegen das SED-Regime, mit Kerzen, am 11.10. haben sich hier 2000 Menschen, ähnlich wie in Leipzig (70000), auf der Straße versammelt, haben demonstriert. Haben damit die Wende eingeläutet.

Heute morgen las ich die Zeitung zum Welteitag. (Hatte in den letzten Tagen immer Lust auf Eier.) In der Zeitung gab es dann einen stolzen kleinen Artikel. Jedes 10. Ei, was in Deutschland verzehrt wird, kommt aus Sachsen. Es gibt allein 52 Großbetriebe mit insgesamt 3,4 Millionen Hennen . Heißt in jedem dieser "Eiproduktionsstätten" leben durchschnittlich ca. 70.000 Hühner. Insgesamt leben in Deutschland demzufoge 34 Mio Hühner, die meisten in Legebatterien, also 78 Mio geschlüpfte Küken (von den geborenen - männlichen - Hähnchen sind die meisten bestimmt vergast worden). Drei Eier hab ich in den letzten 3 Tagen gegessen, wahrscheinlich aus Legebatterien. Morgen früh steht bestimmt wieder eines gekocht auf dem Tisch.
Ich bin immer wieder schockiert bei dem Gedanken an die Tiere, wie wir, wie unsere Gesellschaft mit ihnen umgeht.
Normalerweise esse ich keine Eier aus Legebatterien - aber so unterwegs....
Denk denk denk........
Obwohl es mir schwerfällt, werde ich das Ei morgen nicht essen.
Friedensarbeit fängt halt auch schon beim Frühstück unterwegs an.

Alles Liebe
Thomas

Mittwoch, 8. Oktober 2008

Friedenspilgerstart mit Pausentag in Klingenthat/Zwota

4 Wochen "BüroRetreat" - Büroarbeiten fast ohne Ende in Flensburg - liegen hinter mir. Unterbrochen wurde diese Zeit von einem versuchten Goldmann-Auftritt in Lübeck (mußte ich aber wegen eisig kaltem Wetter, kam wie vor wie ein frühzeitiger Wintereinbruch fallen lassen) und der deutsch-polnischen geomantischen Arbeit in Frankfurt an der Oder/ Slubice.
Danach hatten meine Eltern und wir Geschwister mit Partnern ein Verwandtentreffen einer Ahnenreihe organisiert und ausgeführt, was mit reichlich Service unsererseits verbunden war. Etwa 55 Personen waren gekommen, die wir 4 Tage lang bewirtet und Ausflüge organisiert hatten. Neben dem Wiedertreffensspass war es auch eine ganze Menge Arbeit.
Gestern bin ich dann aus dem Münsterland - 10 Stunden Zugfahrt - ins Vogtland gefahren, wo nun die Fortsetzung der Friedenspilgerei beginnt.

Im Zug bin ich schon immer eingenickt und diesmal nehme ich die Zeichen wahr, mache erst mal einen Tag Pause, stimme mich ein, meditiere, komme zur Ruhe, schlafe, bevor ich mich auf die Tour begebe.
Das Wetter ist hervorragendes Wanderwetter. Es regnet nicht, die Sonne scheint teils, die Luft ist gut, die Temperaturen sind auch gestiegen.
Klingenthal liegt auf etwa 570 Metern Höhe. Die Autos belärmen das Städtchen. Eine gewisse Stimmung, die ich mit dem Gefühl "Enttäuschung" interpretiere, schwingt durch das Örtchen. Die Umgebung ansonsten ist wundervoll und wunderschön. Dort herrscht nicht dieses Gefühl vor. Viele Gebäude sind verlassen, nicht genutzt, besonders Fabrikgebäude. Vielleicht hat dieses Gefühl der Enttäuschung etwas mit Arbeitslosigkeit zu tun....?????
Heute morgen war ich eine Weile in der evangelischen achteckigen Rundkirche "Friedensfürst" - Schweigezeit.
In Klingenthal gibt es kein Internetzugang, so bin ich ins 2 km entfernte Zwota gepilgert - entlang der Straße. Auf dem Rückweg nehme ich einen Wanderweg durch die Natur.

Die nächsten Tage führen mich noch entlang der deutsch-tschechischen Grenze. Übermorgen komme ich vermutlich am Dreiländereck Tschechien, Bayern, Sachsen vorbei. Am Samstag oder Sonntag werde ich dann Hof erreichen. Weiter geht es mehr oder weniger entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze - erst mal ca. 150-200 km östlich, dann nördlich. Bin mal gespannt, wie weit ich komme.

Danke Euch allen herzlich für jede Art von Unterstützung.
Thomas

Dienstag, 16. September 2008

Geomantie-Treffen in Frankfurt/Oder-Slubice

Vom 26.-28.9.2008 fahre ich nach Frankfurt/Oder und Slubice. Das sind die beiden Städte auf deutscher und polnischer Seite der Oder, die früher einmal zusammengehörten. Dort findet ein deutsch-polnisches Geomantietreffen statt. Etwa 15 Personen aus beiden Ländern treffen sich dort um zu schauen, wo in der Gegend geomantisch gearbeitet werden sollte, um weitere Heilung zu erreichen.

Ich erhoffe mir auch Kontakte zur polnischen Seite, da ich nächstes Jahr nach Ostern noch einmal in Polen pilgern werde. Vielleicht gibt es auch schon Ideen, wo das Heil-Tönen vom 1.-3. Mai 2009 stattfinden kann. Siehe Termine.
Gruß
Thomas

3 3 3 3

Morgen ist ein ganz besonderer Tag.
Als ich letzte Woche in der Sonne auf einer Bank im Flensburger Hafen lag, viel mir plötzlich etwas ein. Zuhause wieder angekommen schaute ich schnell nach, wann dieser Tag wohl sein wird. Es ist morgen, der 17.9.2008.
Von Morgen an, sind es noch genau 3 Jahre, 3 Monate, 3 Wochen und 3 Tage, bis ich am 11.1.2012 die Pilgerreise bis nach Indien, Tibet und Burma antrete.
Zur Erklärung: Aus dem tibetischen Buddhismus weiß ich, daß dieser Zeitraum für Retreats - Einkehrjahre - zur Schulung und Ausbildung genutzt wird. Für diese Zeit ziehen sich zukünftige Lamas in ein Kloster zurück, sind von der Außenwelt abgeschlossen, und werden dort ausgebildet.
Natürlich werde ich mich nicht in ein Kloster zurückziehen. Diesen Eintritt in den Ausbildungszeitraum werde ich einfach wertschätzen.

Samstag, 13. September 2008

Unterstützerteam

Wolfgang, der webmaster dieser Seite, hatte gestern die Idee eines Unterstützer-Teams und dazu auch schon allerhand Themen parat, womit sich das Team beschäftigen kann, damit das Pilgern für mich und meine Mitpilger nicht so stressig wird, bzw. überhaupt machbar ist.
Die Themen, die Wolfgang vorgeschlagen hat sind: "Sponsoring" "Übernachtung" "EDV"
"Mitpilgerer" "Kontaktgruppe" "Dokumentation" "Spirituelle Begleitung"
"Öffentlichkeitsarbeit" "Übersetzungen deutsch-englisch"
Langsam komme ich nämlich dahin, das ich alleine mit Allem etwas überfordert bin.
Also wer wirkliches Interesse an der Mitorganisation hat, melde sich einfach bei mir.
Und Wolfgang schon mal ein ganz herzliches Dankeschön für die Idee und überhaupt Unterstützung.

Mittwoch, 10. September 2008

Termine

PilgerInfo - PilgerErzähl - Termine:

29.10.2008 10 Uhr
29.10.2008 19:30 Uhr

jeweils in der Grossen Str. 37, 24937 Flensburg
bitte kurz bescheid geben, wenn Du kommst, damit ich weiß, wie viele wir werden.

nächste Pilgeretappen:

März 2009
weitere ca. 3 Wochen entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze

15.4.-ca 19.5.2009
von Nähe Slubice (PL) nach Czestochowa/Tschentochau (PL) - Jasna Gora zur Schwarzen Madonna
Diese Pilgeretappe ist den Menschen in dem Landstrich in Polen gewidmet, die aus dem Gebiet der jetzigen Ukraine auf das ehemalige Gebiet der Deutschen umgesiedelt wurden. Diese Menschen zweifelten Jahrzehnte lang, ob sie nun wirklich dort bleiben durften. Bei der diesjährigen Pilgerreise habe ich ein tiefes Trauma diesbezüglich dort festgestellt.

danach ca. 20.5.-10.6.2009
Fortsetzung der Pilgerreise entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze

Jede/r ist herzlich eingeladen mitzupilgern. 1 Tag, eine Stunde, 1 Woche, 1 Monat oder was auch immer ihr wollt.


2) Heil-Tön-Events / bitte vormerken

Heil-Tönen
1.-3.5.2009 in Polen - genauer Ort steht noch nicht fest.



Für die Heilung alter Wunden auf dem Gebiet im Westen Polens. Dieses Gebiet war ehemals deutsch, wurde danach von Polen, die aus dem jetzigen Gebiet der Ukraine umgesiedelt wurden, besiedelt.
Hier gibt es noch tiefe Traumata zu erlösen, wodurch wir in den Tagen dort beitragen möchten.
Getönt wird teils frei, ggf. mit Obertönen (aber keine Vorraussetzung), teils strukturiert. In den strukturierten Phasen werden wir einige Stunden "m", "ah", "oh" oder andere Heilende Laute singen. Auch Stille und achtsames Gehen soll an diesen Tagen zum Frieden beitragen. Durch Gebet verbunden stellen wir uns in den Dienst der nötigen Taten.

7.-9.11.2009 an der ehemaligen innerdeutschen Grenze - Ort wird später bekanntgegeben.

Zum 20. Jahrestag des Mauerfalls - bitte vormerken. Auch hier wollen wir uns in den Dienst der Sache stellen, zur Heilung alter und neuer Wunden beitragen, Tönen, Gehen, Stille teilen, Frieden schaffen.

Mir ist es wichtig, daß an beiden Terminen eine möglichst grosse Gruppe teilnimmt.
Die TeilnehmerGebühr ist im eigenen Werteermessen und dient der Finanzierung der Pilgerreisen.
Bitte weitersagen!

3) Pilger-Erzähl-Runde auch gerne bei Dir

Gerne erzähle ich auch bei Euch zu Hause von der Pilgerreise und den Erlebnissen. Z.B. könntest Du einen Abend bei Dir zu Hause organisieren, Deine Freunde und andere Interessierte einladen. Ich reise auch gerne damit durch die Republik. Die Reise-, Verpflegungs- und ggf. Unterkunftskosten sind von Dir oder der Gruppe zu übernehmen.

Dienstag, 9. September 2008

Mitpilgern

Ich möchte Dich herzlich einladen, eine Stunde, einen Tag, eine Woche, einen Monat oder welche Zeit auch immer mitzupilgern.
Die Friedenspilgerung lebt auch von der Teilnahme von Mitpilgerern. Indem wir uns miteinander verbinden, im Sinne des "für den Frieden gehen", können wir gemeinsam mehr erreichen. (Es funktioniert natürlich auch, wenn wir uns über die Ferne verbinden). Trotzdem freue ich mich, wenn ich einige von Euch auf der Strecke wiedersehe oder kennenlerne.
Es lohnt sich, für Dich, für die Sache, für die Welt.

Wenn Du mitpilgern möchtest, melde Dich!
Telefonnummer: 0461-4808497 außerhalb der Pilgeretappen.
Pilgertelefon: 0174-8409120 jeden Tag von 17-18 Uhr während der Pilgeretappen.
oder per Email: thomasheinrich@schmoeckel.net

Montag, 8. September 2008

Sponsering

Es wäre schön, wenn Du Sponsor werden würdest!

In den ersten 1 1/2 Jahren habe ich immer folgendermaßen um Sponsoring geworben:
Jede Art von Unterstützung an dem Projekt ist eine Art Sponsoring. Und so sehe ich es auch weiterhin. Heißt, ein Gedanke an das Friedenspilgerprojekt, ein Gebet, eine Meditation oder auch das Mitpilgern. Auch eine Quartier für die Nacht, ein Essen oder Geld.

Nun hat sich die Situation insofern verändert, das ich auch speziell um Geld bitten möchte und muß. Dies ist hierin begründet, das die Zeit des Pilgerns inzwischen nicht mehr 6 Wochen im Jahr beträgt, sondern ich inzwischen bei ca. 3-4 Monaten pro Jahr angekommen bin.
Weiterhin ist mein finanzielles Polster zusammengeschrumpft, so daß ich nicht mehr alles aus eigener Tasche finanzieren kann.
Hier bei mir zu Hause in Flensburg, habe ich seit Anfang 2007 mein Wohnbereich untervermietet - eine kleine Schlafkammer habe ich davon abgetrennt - um die Fixkosten zu reduzieren. Ich lebe relativ sparsam, fühle mich aber in keiner Weise richtig arm. Im Gegenteil, ich habe oft das Gefühl von großem Reichtum in meinem Herzen - und darüber bin ich sehr dankbar.
Ich möchte Dich um finanzielle Unterstützung für dieses Friedenpilgerprojekt bitten.
Um Dir eine Idee von den Dingen zu geben, wofür sie verwendet werden, hier einige Beispiele
Hose (meine letzte Pilgerhose ist durchgescheuert, an zig Stellen, Reparatur nach etlicher Flickenschusterei nicht mehr machbar)
dickere Regenjacke
Fleece-Pullover (der erste gespendete ist auf)
Wollpullover ( der erste gespendete hat ein Loch auf der Schulter
Socken (wieviele Socken habe ich schon durchgelaufen)
Blasenpflaster
Regenüberzug für die Pilger-Sandalen (auch kaputtgelaufen)
Digitalkamera (habe keine, brauche eine für den Blog, die aber auch pressetaugliche Bilder macht, für Zeitungsartikel, etc.)
Quartiere (nicht immer ist es möglich, kostenfrei unterzukommen, suche immer nach günstigen Gelegenheiten)
Essen
Bahnfahrten (zu den Etappenstarts und nach dem letzten Tag, um nach Hause zu kommen, oder andere pilgergebundene Reisekosten, z.B. Vorbereitung des Heiltönens o.ä.)
Teils Infomaterial, um mehr Menschen zu interessieren.
Ggf. Kosten die zu Hause nicht abgedeckt sind, während ich pilgere, Fixkosten.
Telefonkosten für das Pilgertelefon
andere Telefonkosten, pilgergebundene
Kartenmaterial
.....

Danke schon mal herzlich an Dich.
Thomas

Hier meine Bankverbindung:
Kreissparkasse Steinfurt
Konto 77526473
BLZ 40351060
Aus dem europäischen Ausland:
IBAN: DE46 4035 1060 0077 5364 73
BIC: WELADED1STF

Dienstag, 27. Mai 2008

Fichtelberg

Noch bin ich unterwegs, bis Samstag dauert die Friedenspilgerwanderung, am Sonntag ist die Rückreise.

Es geht mit gut! Seit 3 Tagen pilgert mit mir Jutta aus Flensburg.

Es ist bereits fühlbar, das sich der Bogen von Anfang der Reise (Ende März) bis Ende abzeichnet. Es ist dabei rund zu werden. Vieles vieles vieles habe ich für mein Buch aufgezeichnet, einiges Weniges konnte ich bisher nur mitteilen. Im Moment sind wir auf dem 1215 Meter hohen Fichtelberg und ich schreibe Euch von Hotelschreibtisch.

Donnerstag, 15. Mai 2008

Prag

Ich bin seit zwei Tagen in Prag.

Kurz bevor ich Theresienstadt, die Ghettostadt und Vernichtungsstadt aus der Nazizeit erreichte, sah ich ein Schild das sagte 62 km bis Prag.
Ich war noch nie dort, in mir hallte die Bezeichung "goldene Stadt" und mein Interesse lag auch daran, festzustellen, gibt es womoeglich einen aetherischen goldenen Tempel ueber der Stadt? Die Chance schien sehr gut, in nur 4 weiteren Tagen Prag zu erreichen und damit auch das Herz von Tschechien. Alles kam innerhalb kurzer Zeit zusammen, ein Mann auch Hessen, setzte sich zu mir an den Tisch, an dem ich eine Pizza einnehmen wollte, und hatte die gesuchte Tschechien/Uebersichtskarte, die ich fuer die Entscheidung jetzt dringend brauchte. Er riet mir dazu, es schien mir auch irgendwie logisch und es fuehlte sich gut an. Innerhalb 2 Stunden hatte ich mich entschieden.

Theresienstadt ist jetzt ueberwiegend Gedenkstaette an die Zeit der Nazis und die 140.000 Juden, die hier durchgeschleusst oder umkamen. Aber es leben auch Menschen dort, und man fuehlt eine Unsicherheit, wie weit darf man an einem solchen Ort leben, lebendig sein. Die Kinder taten es nachmittags, aber..... Ich finde, an diesen Orten des Grauens, wie sie bezeichnet werden, muessen auch Stellen der Hoffnung geschaffen werden, Informationen nicht nur ueber das Abscheuliche, sondern auch, wie kann ich Frieden innen und aussen lernen, Mitgefuehl, dafuer arbeiten und beten, fuer eine bessere Welt usw.
In einem anderen Teil der Stadt wurden die politisch Gefangenen "gehalten" und gefoltert.
In der Naehe, an einer Stelle der Eger, die kurz danach in die Elbe/tschechisch Labe fliesst, wurden 22.000 Aschereste von Juden in den Fluss gekippt. Eine Treppe fuehrt hinunter zum Fluss, ein symbolisches Grab und ein Denkmal steht da und eine schoene Trauerweide. Diesen Gedenkort finde ich toll. Nach einem solchen Leidensweg in die Natur entlassen zu werden, finde ich fuer meine Vorstellung noch am Angenehmsten, die Asche verteilt sich im Fluss, hat Kontakt zum Meer, zur symbolischen Einheit.
Hier hab ich dann einen Stein hineingeworten und ein Tannenzapfen schwimmen lassen.

Seit ich hinunter aus den Bergen kam, hat sich mein leichter Tinitus gemeldet, den ich entwickelt habe, seit ich an der deutsch-polnischen Grenze entlangging. Am Beginn in Tschechien war er mal wieder weg, hat sich aber nicht unterkriegen lassen. Ich wollte das auch erst nicht so recht wahrhaben und zugeben, ging dann einige Tage spaeter doch mal fuer diesen Ton. Da resonierte auch ein Zahn, auf den ich die Nacht vorher enorm gebissen hatte. Das hatte dann zur Folge, das ich eine Zahnaerztin 2 Tage vor Prag und die ambulante Zahn-Notfallklinik in Prag besucht habe. So erhaelt man auch Einblick in das Gesundheitswesen eines Landes.
Jetzt soll ich immer brav spuelen, zwischen Zahn und Zahnfleisch, mit so ner besonderen Spritze. Klappt ganz gut. Zudem habe ich "Painkiller" (Schmerztoeter) Tabletten gekriegt.
Zu dem ganzen hatte ich dann auch noch einen kleinen Sonnenstich mit ein bisschen dollen Schwitzatacken und etwas, wirklich nur etwas, Schuettelfrost.

Ich denke mal, ich hab nicht so gut auf mich aufgepasst. Immer wieder laufe ich in diese Falle, zuviel zu machen. Das muss und will ich lernen. Genau das richtige Mass zu finden. Ich merke es immer erst, wenn das Mass schon uebergelaufen ist, vorher bin ich mir dessen nicht so bewusst. Meine Antennen muessen geschaerft werden.

Auf jeden Fall erhole ich mich jetzt in Prag, schlafe viel, schau mir die schoene Stadt an. Gestern gerate ich fast zufaellig in ein Balett im Nationaltheater und morgen gehe ich nochmal hin "A Walk Worldwide" (Eine Wanderung weltweit). Das passt doch zu meiner Pilgerei. Ich weiss zwar noch nicht genau, was es ist, handelt sich wohl um ein Musical, aber der Titel hat einfach dermassen ueberzeugt.

Den goldenen Tempel.......? Hab ich noch nicht so'n Zugang, kommt vielleicht spaeter.

Zwischendurch habe ich mal nen englischen Newsletter verfasst, worauf eine nette Antworten kamen. Vor allem die Leute, die gerade mit Thich Nhat Hanh in Vietnam sind haben beruehrend geschrieben.
Thich Nhat Hanh hat in deren Retreat alle Teilnehmer gebeten, folgendes bei jedem Schritt zu bedenken und damit achtsam zu sein:

each step is life
each step is a miracle
each step is healing
each step is freedom

jeder schritt ist leben
jeder schritt ist ein wunder
jeder schritt ist heilung
jeder schritt ist freiheit

Wer sich die Dharma-talks anhoeren will, kann dies unter
http://www.langmai.org/HTML_files/ChuyenDiVietNam2008/phapthoai.html
tun. Vietnamesisch (hihihihi) und englisch.

Also, damit ich mich nicht schon wieder zu sehr ins Zeug schmeisse, hoere ich auf mehr zu schreiben.
Von Herzen und mit Euch atmend
Thomas

Dienstag, 6. Mai 2008

Aus dem wunderbaren Tschechien

ich danke euch erst mal wieder fuer eure unterstuetzung in welcher form auch immer. sie kommt an bei mir und ich bin sehr dankbar dafuer.
Der Wechsel von der deutsch-polnischen grenze nach tschechien war dramatisch im positiven sinne.
am 1. mai hab ich in etwa 700 metern hoehe direkt auf der grenze geschlafen. mit allerherrlichstem ausblick nach deutschland, polen und tschechien.

am naechsten tag fuehle ich mich fast unheimlich befreit, befreut, erleichtert und mich superwohl in tschechien. alles schien mir dort soviel leichter zu sein. es schien mir so viel offenheit, geoeffnet sein.....
das bestaetigte sich in den naechsten tagen, die menschen hier scheinen so zufrieden zu sein, gluecklich mit dem was ist, was sie haben und mit der welt im einklang - zumindest im gebirge, wo ich bisher war.
heute bin ich in decin - uebernachten werde ich wohl in einem bordell-bar aehnlichen hotel - smile - aber ich war schon dabei bei der zimmersuche genervt zu sein, so habe ich es einfach genommen. ich denke ich kriege von den nebenzimmern nix mit - alles ist ziemlich schall isoliert.

also nochmal zurueck zu meinen eindruecken. in einem kleinen ort namens studeny in den bergen schien es mir sogar modellhaft optimal. jeder schien jedem das zu geben, was er brauchte, alles geben, halfen jedem, und versuchten alles, damit alle gluecklich waren und sie waren selbst so gluecklich, so ein tolles leben zu fuehren. in so schoener natur in einem so schoenen netten ort mit so lieben netten menschen.

ich habe die letzten 6 tage so schoene natur gesehen, ich bin begeistert und habe mich innerlich sehr entspannt.

wusste gar nicht, wieviel anspannung sich in mir angesammelt hatte.
hab auch wieder angefangen, rituale zu machen, zu singen, baeume zu kuessen und zu umarmen, habe volle wertschaetzung fuer die natur und ihre kraft und all die menschen, die diese natur hier bewahren. ihr seht, ich bin ziemlich gut drauf und begeistert.

ausserdem ist mir weiteres klar geworten
einmal zum thema polen: das was ich bisher schon vermutet hatte, hat sich bestaetigt. und es ist mir jetzt danach richtig klar geworden. am anfang der grenzbegehung hatte ich ein erlebnis mit einem baumkreis, der mich nach nachfrage nicht in sein zentrum lassen wollte.
dies habe ich so verstanden, das ich keine erlaubnis habe, direkt fuer das polnische kollektive bewusstsein arbeiten zu duerfen, sondern erst mal abwarten muss. ich glaube spaeter habe ich mal zu maike bemerkt, die mich damals begleitete, das ich vielleicht den ganzen weg einfach nur gehe, bis ich halt diese erlaubnis bekomme.
in der ganzen zeit habe ich sehr wenig rituale gemacht, mir vielen einfach keine ein, bzw. war es irgendwie nicht dran.
ich bin ja in der aufgabe von heilung und frieden unterwegs und da ist mir etwas begegnet, was ich so .... bezeichnen moechte. mir wurde als derjenige, der diese aufgabe hat, folgendes gespiegelt, sonst kenne ich die polen auch anders. es ist ein aspekt, der tief aus dem inneren der polnischen seele kommt.... so versteht bitte meine beschreibung nicht falsch, sondern auf das, was zu heilen ist, damit frieden eintreten kann.
ich empfinde "die polen" etwas skeptisch, unsicher, verunsichert, teils aengstlich ..... und so aehnlich. das beziehe ich auf einfluesse von aussen, die ich meine in ihrer geschichte begruendet zu sehen. das polnische volk hatte eine weile gar kein land, nach dem ersten weltkrieg land zurueckbekommen und danach noch mehr land bekommen. allerdings mussten vielen polen aus dem osten - jetzt ukraine - umgesiedelt werden.
Sie zogen in eine gegend, die sie vielleicht gar nicht wollten und auch nicht so recht wussten, ob sie da bleiben konnten. vielleicht koennten ja die deutschen wieder kommen und sie muessten wieder umziehen, umgesiedelt werden, land verlieren etc......
in polen habe ich viele leute gefragt, aber meisst haben sie gesagt, das sie dieses gefuehl nicht mehr haetten..... hier in tschechien habe ich mit einem polnischen paearchen geredet, die mir das allerdings bestaetigten und auch sagten, und meine annahme bestaetigten, das den polen auch selbstwert fehlt und eben diese unsicherheit da ist, ob alles so sein darf wie es ist, oder uebergeordnet wieder ungewollte veraenderungen eintreffen koennten.
und nachdem ich diese spannung, das schwere nicht mehr fuehle, seitdem ich in tschechien bin, macht alles soviel sinn, unter anderem auch das mit dem zweifel. auch sei es aengstliche ablehnung fuer ein quartier, sei es, das ich wenn es eine stadt in polen und deutschland gab, ich immer schnell auf die deutsche seite "gefluechtet" bin..... usw.
und ich habe beschlossen, fuer die polen eine zusaetzliche pilgerei zu unternehmen. naemlich nochmal nach czestochowa zur schwarzen madonna zu pilgern, allerdings diesmal zu fuss von dem ort an der oder, wo ich die oder hinter mir gelassen habe - das ist ungefaehr von frankfurt-slubice und sind etwa 350 km. diese pilgerei mache ich dann fuer das polnische volk und ihr trauma und fuer dessen heilung. und zur madonna haben sie vertrauen und deswegen pilgere ich dorthin und tue dies zusammen mit der schwarzen madonna, mit ihrer hilfe. und das wird bestimmt auch eine sehr schoene erfahrung, da der besuch dort auch in meinem herzen noch nachwirkt und schwingt und wunderschoen ist.

das zweite thema betrifft die route im anschluss an tschechien. urspruenglich hatte ich vor, mich durch thueringen bis zum brocken zu bewegen, einen teil der alten innerdeutschen grenze gehend, danach richtung niederlande. jetzt habe ich beschlossen, und da waren zwei begegnungen auch am 2. mai ausschlaggebend und inspirierend, die ganze alte innerdeutsche grenze zu bepilgern, quasi von hof bis luebeck. und daraus ergibt sich natuerlich auch eine andere streckenfuehrung in der folge. so werde ich danach von luebeck nach hamburg, bremen und dann ich die niederlande gehen, danach suedwaets. dies betrifft natuerlich teils das naechste jahr. und auch dies macht fuer mich so viel mehr sinn, fuehlt sich so richtig an, auch wenn es weiter ist.

ich freue mich riesig, das in den letzten tagen soviel klarheit in mir entstanden ist, entspannung, das ich das gefuehl auch nach dem heutigen tag habe, es atmet in mir und beatmet mich. friede haelt einzug.

von decin gehe ich in den naechsten tagen bis nach terezin-theresienstadt. dort gab es ein judenghetto und ein kz. dafuer werde ich etwa 3-4 tage suedwaets brauchen, danach gehe ich dann wieder richtung westen. ins gebirge auf deutscher und tschechischer seite und zurueck auf die europawanderwege, die so wunderbare wege sind, durch die allerschoensten landschaften. ich bin so dankbar all denen, die das ausgearbeitet haben und ausgeschildert haben.

soweit so gut.
von herzen an euch alle und die mich bei dieser aufgabe unterstuetzen
fuer frieden und heilung in dieser welt
danke
Thomas

und: noch immer duerft ihr mitpilgern.